Gedanken zur Karfreitagslesung
1 Wer hat geglaubt, was wir gehört haben? Der Arm des HERRN – wem wurde er offenbar? 2 Vor seinen Augen wuchs er auf wie ein junger Spross, wie ein Wurzeltrieb aus trockenem Boden. Er hatte keine schöne und edle Gestalt, sodass wir ihn anschauen mochten. Er sah nicht so aus, dass wir Gefallen fanden an ihm. 3 Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden, ein Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut. Wie einer, vor dem man das Gesicht verhüllt, war er verachtet; wir schätzten ihn nicht. 4 Aber er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. Wir meinten, er sei von Gott geschlagen, von ihm getroffen und gebeugt. 5 Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Vergehen, wegen unserer Sünden zermalmt. Zu unserem Heil lag die Züchtigung auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt. 6 Wir hatten uns alle verirrt wie Schafe, jeder ging für sich seinen Weg. Doch der HERR ließ auf ihn treffen die Schuld von uns allen. 7 Er wurde bedrängt und misshandelt, aber er tat seinen Mund nicht auf. Wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt, und wie ein Schaf vor seinen Scherern verstummt, so tat auch er seinen Mund nicht auf. 8 Durch Haft und Gericht wurde er dahingerafft, doch wen kümmerte sein Geschick? Er wurde vom Land der Lebenden abgeschnitten und wegen der Vergehen meines Volkes zu Tode getroffen. 9 Bei den Frevlern gab man ihm sein Grab und bei den Reichen seine Ruhestätte, obwohl er kein Unrecht getan hat und kein trügerisches Wort in seinem Mund war. 10 Doch der HERR hat Gefallen an dem von Krankheit Zermalmten.
Jesaja 53
Die Entstellten, das Abnormale wollen wir nicht anschauen, wollen uns nicht mit Leid und Krankheit befassen. Wollen nicht daran erinnert werden, dass andere leiden. Schauen höchstens mitleidig auf jene herab, die nicht dieselben Privilegien haben wie wir oder deren Körper einen offensichtlichen Makel haben. Wir erkennen nicht, dass sie für uns (oder um es klarer zu sagen: wegen uns) leiden. Beim Hören dieses Textes zum diesjährigen Karfreitag zogen die Gesichter all jener (nicht nur Jesus am Kreuz) an mir vorbei, die unsere Sünden für uns ausbaden müssen. Die Situation scheint dieselbe zu sein, wie zu Jesus Zeiten. Nur der Name hat sich geändert.
Herr ich bitte dich, lass uns dich in allem was uns umgibt erkennen und uns nicht abwenden, wenn du uns in unseren Nächsten begegnest. Auch wenn du dann ein enstelltes Gesicht oder einen von Krankheit befallenen Körper hast. Hilf, dass wir nicht die Flucht ergreifen sondern eins werden. Lass uns lernen an deinem Beispiel.
Gebet